Kreativ aus der Krise
Impulse für städtische Transformationen
Für das gemeinsame Forschungsprojekt von Urban Catalyst studio, Urbanizers und dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung im Auftrag des BBSR haben wir die grafische Übersetzung und Vermittlung der Inhalte übernommen. Auf der Suche nach neuen Optionen für schrumpfende Städte wurde untersucht, ob neue, teils auch wachstumskritische Vorstellungen von Wirtschaft und Gesellschaft dazu beitragen können, an solchen Orten wieder Handlungsspielräume zu gewinnen.
Reorganisationsansätze
Der erste Schritt war die Literaturrecherche zu gesellschaftlichen Transformationsstrategien. Die sogenannte „Himmelsscheibe der Reorganisation“ diente der Auswertung dieser Recherchephase. Die Scheiben ermöglichten die Einordnung der Reorganisationsansätze auf verschiedenen Wirkungsmaßstäben und im Spannungsfeld zwischen der Optimierung des Bestehenden und der Forderung nach komplett neuen Wirtschafts-, Lebens- und Politikvorstellungen. Analog zu dieser auf praktische Ansätze fokussierten Himmelsscheibe wurde auch die theoretischen Ansätze im gleichen Ordnugnssystem reflektiert.
Ortsbegehungen
In einem weiteren Schritt wurden sechs Orte für jeweils ein bis zwei Tage vom Team besucht und Spaziergänge sowie Gesprächsrunden mit wichtigen Akteuren der Reorganisation durchgeführt. Daraus entstanden Fallbeschreibungen gekoppelt mit aktuellen Strukturdaten, Akteurskarten und ersten Thesen zu den Strategien der Reorganisation. Die Recherche zu den Fallbeispielorten sowie die Erkenntnisse aus den Exkurisonen und Gesprächen vor Ort haben wir in Illustrationen übersetzt, welche die wesentlichen Elemente und Ergebnisse der Ortsbegehungen auf pointierte und anregende Weise darstellen und die Herausforderungen, Transformationsansätze sowie die Akteurskonstallationen innerhalb der Orte narrativ übersetzen. Dabei bleibt die Deutungshoheit der Spiegelbilder letztendlich beim Betrachter. Im folgenden die Beispiele Loitz, Goslar und Hersbruck.
Zukunftsplattform
Die Zukunftsplattform folgte als zweitägiger Workshop, an dem 50 Teilnehmer aus den Gemeinden sowie Experten für verschiedene Themenbereiche, an Szenarien für die zukünftige Entwicklung von schrumpfenden Städten arbeiteten. Am ersten Tag wurden die Werkzeuge an Thementischen zu Raum, Sozialem Kapital, Wirtschaften und öffentlichen Gütern diskutiert und ergänzt. Für die Veranstaltung übernahmen wir zum einen die Gestaltung des interaktiven Ausstellungssettings, welches für die verschiedenen Arbeitsschritte mehrmals verändert wurde. Die Elemente dienten zum einen der Erklärung den bisherigen Ergebnissen des Forschungsprojekts und der Visualisierung der Resultate aus den Workshoprunden. Darüber hinaus wurden mit Hilfe eines begehbaren, räumlichen Modells zu drei Stadttypen gemeinsam Herausforderungen, Parameter des Gelingens oder Scheiterns, Krisenmodelle, mögliche Zielstellungen und beispielhafte Entwicklungspfade der Reorganisation konzeptionell gebaut und dabei reflektiert.